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Besonderheiten beim Anbau und der Vermahlung von Dinkel

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Bis in das 19. Jahrhundert wurde neben dem Weizen sehr viel Dinkel angebaut (um 1900 ca. 300.000 ha in Deutschland). Dinkel galt als robust, anspruchslos und winterhart sowie weniger anfällig gegenüber Getreidekrankheiten als der Weizen. Die Robustheit des Dinkels ist auch auf die bespelzten Körner zurückzuführen. Die Spelzen bilden eine Art Schutzhülle um das Korn und schützen dieses vor Umwelteinflüssen und Schädlingen. Die Spelzen müssen vor der Vermahlung aufwendig müllereitechnisch entfernt werden, was ein wirtschaftlicher Nachteil gegenüber Weizen ist, da die Verarbeitung mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.




Durch den züchterischen Fortschritt und den höheren Ertrag verdrängte der Weizen den Dinkel im 20. Jahrhundert fast vollständig. In den 1980er Jahren stieg das Interesse an Dinkel wieder an, auch im Zusammenhang mit dem steigenden Interesse der Verbraucher an ursprünglichen Getreidesorten. Durch seine Robustheit eignet sich Dinkel vor allem für den biologischen Landbau. Insgesamt ist in den letzten Jahren ein Anstieg bei den Anbauflächen zu beobachten.